Missio hat uns die Möglichkeit gegeben, Zanele, eine junge afrikanische Frau, kennen zu lernen. Bei einem Treffen mir ihr ließ sie uns an ihrem Leben und ihre Vergangenheit teilhaben. Sie wurde als Kind mit HIV infiziert durch den Kampf gegen die Krankheit hat sie die Kraft geschöpft anderen HIV positiven Menschen zu helfen.
Das folgende Video ist ein Audiomitschnitt des Treffens mit Zanele
Im Folgenen finden Sie einige Eindrücke von dem Treffen mit Zanele.
Ein großartiges Gespräch mit Dir, Zanele!
Ihr Lächeln ist überwältigend, es
hat mich überrascht und ich
musste sofort mit ihr lachen.
Zanele ist ein wirklich starke Frau und ihre eigene Kraft schien sich
im Raum zu
verbreiten, während wir mit ihr sprachen.
Trotz der schmerzhaften Vergangenheit, die ein Teil von ihr ist und
niemals verschwinden wird,
identifiziert sie sich nicht mit ihren Problemen. Nein, sie ist wer sie
ist, wie Gott sie geschaffen hat.
Ich hatte ehrlich nicht das Gefühl mit einer jungen Frau zu
sprechen, die einen tödlichen Virus
in sich trägt, sie war einfach total normal, so wie wir. Sie
hat genauso Dinge, die sie besonders mag
(Tanzen, Singen, Essen, den Schnee hier in Deutschland), wie Dinge, mit
denen sie fertig werden muss,
Probleme.
Aber sie ist stärker als wir. Sie versucht anderen Menschen zu
helfen, andere Menschen zu informieren
durch ihre eigenen Erfahrungen und stellt sich ihrer Geschichte immer
aufs Neue.
Und Zanele wird nicht aufgeben, sie genießt ihr Leben so sehr
sie eben kann.
Ich denke die Art und Weise, wie sie mit ihren Emotionen umgeht, ist
das Beste, das man machen kann.
Sie behält sie nicht in ihrem Inneren, dass sie sie
zerstören, sondern lässt sie
heraus. Wenn ihr nach weinen zu Mute ist, weint sie… wenn
sie Zorn fühlt, ist sie zornig.
Wie sie sich selbst dazu gebracht hat ihrem Vergewaltiger zu vergeben,
hat mich sehr beeindruckt.
Denn sie erkannte - trotz dem Hass, den sie gegen ihn in sich trug- ,
dass es sie nur zerstören
würde, trüge sie den Hass ihr Leben lang mit sich.
So grüßte sie ihn einfach, wie sie jeden anderen
Mann grüßen würde.
Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte Zanele
zutreffen.
Es wird vielleicht etwas verändern, ich habe ernsthaft
darüber nachgedacht und
werde mich auch weiterhin damit beschäftigen, was sie uns
erzählt hat, von sich und
ihrer Geschichte.
Vielen Dank!
PS: auch Patrick Voster hat uns etwas mitgegeben. Er hat
Recht, zu fordern, dass man sich stets
darauf konzentriert weiter zu kommen, weiter zu machen und zu leben.
Es ist egal, ob man mit Verletzendem , Krankheiten, oder
großem Verlust kämpfen muss
… man muss fortfahren sein Leben zu leben. Wie Zanele es
sagt: „Gott wird wissen was man bewältigen kann,
wenn er einen vor Aufgaben stellt.“
Meiner Meinung nach war das Treffen mit Zanele eine sehr interessante und emotional berührende Erfahrung. Die Gesprächssituation war sehr angenehm, freundlich und entspannt, was das Ansprechen von ernsten Themen erleichterte. Im Laufe des Gesprächs konnten wir sehr viel über das Leben in Afrika erfahren. Zanele berichtete uns auch von ihrer Arbeit mit Straßenkindern, was mich sehr interessierte. Sie teilte uns auch mit, dass sie es bevorzugt, wenn Menschen, denen sie von ihrer HIV-Infektion erzählt, sich „normal“ verhalten, anstatt übertriebenes Mitleid zu zeigen. Ich halte es für sehr wichtig, zu erfahren, wie Menschen, die mit HIV infiziert sind oder die eine andere Tragödie erlitten haben, möchten, dass andere Menschen reagieren, wenn sie ihnen von ihrem Schicksal erzählen, und wie sie erwarten, dass andere Menschen damit umgehen.
Ich finde, dass es sehr nett von Zanele war, dass sie sich, auch nachdem das „offizielle Gespräch“ zu Ende war, noch weiter mit uns unterhielt und uns einige persönliche Fotos auf ihrem Handy zeigte.
Meiner Meinung nach ist es äußerst beeindruckend, wie sie mit ihrer Lebensgeschichte, dem psychischen und physischen Schmerz, den sie erlitten hat, und dem Leid, das sie erfahren hat, umgeht. Trotz dieses unvorstellbaren Leids, strahlt sie Lebenslust aus und lacht gerne.
Was mich an Zanele besonders begeistert, ist, dass sie so
offen und
ohne Hemmungen über ihre Vergangenheit sprechen kann und es
sich zum Ziel gemacht hat, mit dem Erzählen ihrer von
Schicksalsschlägen gezeichneten Geschichte anderen zu helfen.
Über die Wut und Trauer so weit hinweg gekommen zu sein, dass
man über schlimme Erlebnisse so wie Zanele erzählen
kann, ist bemerkenswert und zeigt, wie stark sie ist.
Darüber hinaus bricht sie, nach der Sicht vieler afrikanischer
Menschen, ein großes Tabu, wenn sie sich traut, über
Aids zu sprechen, was ich sehr bewundernswert finde.
Vielen Dank Zanele!